140. Geburtstag der „Harmonie”

140. Geburtstag der „Harmonie”

Bericht zum Festakt anlässlich des 140 – jährigen Jubiläums im Jahr 1985

Sogar John aus Florida flog ein

Ganz Westhofen ist stolz auf seinen ältesten Gesangverein

WESTHOFEN. – In stattlicher Zahl waren Ehrengäste und Einwohner Westhofens zur Geburtstagsfeier des 140jährigen Gesangvereins „Harmonie“ in die Turnhalle gekommen. Landrat Rein, der aufgrund besonderer persönlicher Verbundenheit zu den „Harmoniesängern“ die Schirmherrschaft der Feierlichkeiten übernommen hatte, obwohl dies eigentlich grundsätzlich nur bei den runden Geburtstagen der Brauch ist, unterstrich in seiner Festrede die gesellschaftliche Bedeutung der Gesangvereine. Hier herrsche keine pure Vereinsmeierei, denn neben der Aufgabe, ererbtes Liedgut zu erhalten und zu pflegen, biete gerade der Gesang die Möglichkeit der Begegnung gleichgesinnter Menschen aller Gruppen zu kulturellem Schaffen und einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Die „Harmonie“ habe sich durch aktiven Bürgersinn und guten Gemeinschaftsgeist um das Leben in Westhofen verdient gemacht. Musikalisch wurde der Festkommers vom Wonnegauer Blasorchester unter der Leitung von Erich Rauschkolb mit der Ouvertüre aus „Der Freischütz“ eröffnet. Die weiteren Darbietungen der Osthofener Musiker im Verlauf des Abends, darunter viele Operettenmelodien und der „Kaiserwalzer“ fügten sich ausgezeichnet in die gesanglichen Beiträge der beiden Vereinschöre des Jubilars ein. Den Anfang machte der Männerchor unter seinem Dirigenten Jürgen Wössner mit „Die Dämmerung fällt“ und „Herr deine Güte reicht so weit“. Gefolgt vom Frauenchor mit Hermann Jehl als Dirigent und den Stücken „Oh Herr, welch ein Morgen“ und „Hebe deine Augen auf“. „Mit Stolz hebe die ganze Bürgerschaft die Augen auf, daß der Gesangverein ,Harmonie seinen 140. Geburtstag feiern kann“, betonte Ortsbürgermeister Alfred Winter. „Alle feiern mit, denn ohne solchen bedeutenden Kulturträger könne eine Gemeinde wie Westhofen nicht bestehen, wobei die Harmonie in der ,Harmonie‘ seit vielen Jahrzehnten das chorische Zusammenwirken auszeichnet.“ Ein stattlicher Geldbetrag wanderte als äußeres Zeichen der Dankbarkeit in die Taschen des Harmonievorsitzenden. Hans Stridde junior.

Den Brüdern Hans und Alfred Stridde gratuliert Sängerkreis vorsitzender Aumann (links) für 50 bzw. 40 Jahre aktives Singen in der „Harmonie“ Westhofen

Für Hans Stridde senior gab es für 50 Jahre aktives Singen die goldene Ehrennadel und Ehrenbrief des Deutschen Sängerbundes und für dessen Bruder Alfred für vier Jahrzehnte die goldene Ehrennadel des Sängerbundes Rheinland-Pfalz. Sängerkreisvorsitzender Karl Aumann stellte die stolze Verfassung des Jubelvereins mit seinen beiden Säulen Männer- und Frauenchor besonders heraus.

Grußworte überbrachte Verbandsbürgermeister Peter Nauth dem ältesten Gesangverein innerhalb der Verbandsgemeinde Westhofen. Wobei er neben einem Rückblick auf das in 140 Jahre Geschaffene für die Zukunft den Wunsch aussprach, daß der Namen „Harmonie“ Leitbild bleibe für die weitere Arbeit des Vereins. Der Landfrauenverein, der Bauernverein, Carnevalverein, Feuerwehr, Turngemeinde sowie der Heimatverein schlossen sich den Glückwünschen an.

Die zweite Säule des 140 jährigen Jubelvereins: der Frauenchor unter Leitung von Hermann Jehl

Seitens des Vereins wurden Karl Buck, von 1931 bis 1933 einmal Vorsitzender der „Harmonie“, für 60 – jährige und Jakob Schläfer für 50 – jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Sechs Mitglieder gehören dem Verein seit einem Vierteljahrhundert an. Freudig begrüßt wurde John und Nancy Reever, die eigens aus Florida zu den Jubiläumsfeierlichkeiten anreisten. Der sechs Jahre in Westhofen beheimatete und bei der „Harmonie“ in dieser Zeit aktiv singende John reihte sich wie selbstverständlich wieder in die Sängerschar ein, die mit Vorträgen beider Chöre die Reden und Ehrungen umrahmten.

K.D.