Chorkonzert sing@harmony

Chorkonzert sing@harmony

Wenn das Publikum tobt – Chorkonzert in Westhofen

Von Markus Holzmann

Der Westhofener Chor „sing@harmony“, die „band@harmony“, die „Magic Voices“ des MGV „Sängerbund“ Eich und die Gruppe „Next Monday begeistern das Publikum in Westhofen.

Bei ihrem gemeinsamen Konzert sorgten die Chöre,hier „sing@harmony“, für Beifallsstürme.Foto: photoagenten/Alessandro Balzarin

WESTHOFEN – Man nehme zwei Chöre, gebe eine Band dazu und mixe noch ein bisschen eines Ensembles unter, und fertig ist das Rezept, mit dem man die Stimmung in der evangelischen Kirche in Westhofen zum Überkochen bringen kann. So könnte man das beschreiben, was der Westhofener Chor „sing@harmony“ zusammen mit seiner „band@harmony“ des Gesangvereins „Harmonie“ Westhofen, die „Magic Voices“ des MGV „Sängerbund“ Eich und die Gruppe „Next Monday“ boten. Zum Beginn hatte der Harmonie-Vorsitzende Hans-Günter Nagel noch gehofft, dass sich der Glanz der frisch renovierten Kirche auf die Stimmen der Sänger und Sängerinnen übertragen möge, sodass das Publikum am Ende lächeln werde. Doch schon beim ersten Lied lächelte man nicht, man tobte ob der herausragenden Leistung der Chöre.

Getreu dem Motto „Rock und Pop aus 60 Jahren“ machte der Westhofener Chor mit seiner Band unter der Leitung von Eckard Schwöbel mit einem 1960er-Jahre-Block auf. Schon bei Manfred Mann’s „Migthy Quinn“ (aus der Feder von Bob Dylan) klatschte das Publikum rhythmisch mit, was sich bei „Old and Wise“ (The Allan Parsons Project) noch steigerte. Zwei Dinge konnte das Publikum bei Joe Cockers „With a little Help from my Friends“ lernen. Und zwar, dass das Lied zwar von Cocker gesungen wurde, aber Musik und Text von John Lennon stammen, und dass man meinen konnte, anstelle von Peter Böhm, der den Solopart sang, sei der Meister auferstanden und nach Westhofen gekommen. Mit „Shut up an dance“ aus der musikalischen Neuzeit wurde der Staffelstab an „Next Monday“ weitergegeben, das verbindende Element zwischen beiden Chören. Seit 22 Jahren singt der private Freundeskreis um Eckhard Schwöbel und begeisterte mit Phil Collins „You’ll be in my Heart“ aus dem Film „Tarzan“ und „Take me Home“ von der Gruppe „Pentatonix“. Die unterschiedlichsten Genres hatte Marcus Nessler für seinen Eicher Chor ausgewählt. In den beiden Blöcken gab es die Balladen „Tears in Heaven“ von Eric Clapton oder Josh Grobans „You raise me up“ zu hören, dazu „Lena’s Song“ und „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ oder „As long as I have music“. Und auch Deutschrock singt man am Althrein, und so gab es „Weit, weit weg“ (Hubert von Goisern), das Stück „Courage – was keiner wagt“ von Konstantin Wecker oder die Persiflage „Probier’s mal mit ’nem Bass“ von den Wise Guys, bei dem sich die Bässe in Szene setzten und die Tenöre durch den Kakao zogen.

Mit „Don’t stop me now” (Queen) und „Loch Lomond“ (ein schottisches Volkslied) sorgte erneut „Next Monday“ für den Übergang. Der letzte Block aus den 1970er-Jahren von „sing@harmony“ wurde eröffnet mit dem One-Hit-Wonder „Music“ von John Miles, im Original überwiegend nur instrumental und im Konzert voll vertextet. Vom Electric Light Orchestra gab es den Song „Mr. Blue Sky“ und von der Rockband Aerosmith „Dream on“. Den glanzvollen Schlusspunkt gab es mit „Somebody to love“ von Queen, bei der Irene Schwöbel und Dr. Markus Wallraven souverän den Solopart von Freddie Mercury übernahmen. Stehende Ovationen und lang anhaltender Beifall waren der verdiente Lohn für die exzellente Leistung der Formationen, und statt eines Lächelns gab es noch ein Lachen zum Schluss. Bei der fälligen Zugabe („Adiemus“) der zusammen weit über 70 Sängerinnen und Sänger wollten beide Chorleiter den Ton angeben und kamen sich so ein bisschen ins Gehege. Das Konzert ist am Sonntag, 4. November, ab 17 Uhr noch einmal in der evangelischen Kirche in Eich zu erleben.