Sommerlicher Melodienstrauß in Gundheim

Sommerlicher Melodienstrauß in Gundheim

Erschienen am 05.08.2019 um 00:00 Uhr; WZ

Von Helmut Weick

Der traditionelle Chor des MGV „Frohsinn Gundheim“ übernahm unter seinem Dirigenten Christopher Scheuer den Auftakt zum Sommerkonzert. Foto: BK/Hartmann

GUNDHEIM – Eine große Resonanz fand das Sommerkonzert des Gesangvereins „Frohsinn Gundheim“. In der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius erlebten die zahlreichen Besucher am Samstagabend einen abwechslungsreichen Melodienreigen. Mit dabei waren auch befreundete Gesangsgruppen aus Pfeddersheim, Flörsheim-Dalsheim und Osthofen. Eine Zusammenarbeit, die sichtbar und hörbar Früchte trägt und dem „Kulturgut Chorgesang“ wichtige, neue Impulse verleiht.

Moderator Dieter Gutzler hatte eingangs nicht zu viel versprochen. Das Sommerkonzert wolle seinen Zuhörern einen „bunten Blumenstrauß sommerlicher Melodien“ präsentieren. In der altehrwürdigen Gundheimer Pfarrkirche entfaltete sich eine angenehm heitere, aber auch besinnliche Atmosphäre. Das Programm der beteiligten Chöre war gut aufeinander abgestimmt und erntete viel Beifall. Dabei entfalteten die Gesangsgruppen eine sprühende Vitalität und Sangesfreude. Ein eindrucksvolles Spiegelbild zeitgemäßer und zukunftsorientierter Chorarbeit.

Und fast immer ist es vor allem die Handschrift kreativer Chorleiter, die Neues wachsen lässt. Gerade hier hat der Gesangverein „Frohsinn“ mit Christopher Scheuer einen guten Griff getan. Scheuer hat den nicht immer ganz einfachen Spagat zwischen Tradition und Fortschritt mit Bravour gemeistert.

In seinen Chören fühlen sich Menschen unterschiedlichen Alters wohl. Die Symbiose zwischen Althergebrachtem und Zeitgenössischem funktioniert und kommt zum Schwingen.

Den Auftakt des Sommerkonzertes setzte der traditionelle Chor des GV „Frohsinn“, der dabei auch Melodien aus „Hoffmanns Erzählungen“, der weltweit populären, phantastischen Oper von Jacques Offenbach, im Repertoire hatte. Mit „Amigos para siempre“ sangen die Gundheimer Sängerinnen und Sänger einen unsterblichen Song, den Andrew Lloyd Webber 1992 für die Sommer-Olympiade in Barcelona geschrieben hatte.

Es folgte der Auftritt der „Happy Voices“ Pfeddersheim unter der Leitung von Ilka Bork. Die Liedliteratur setzte auf Ohrwürmer wie „Down by the Riverside“ oder den unsterblichen Filmhit „Que sera, sera“, den Doris Day 1956 in Alfred Hitchcocks Filmklassiker „Der Mann, der zuviel wusste“ sang und der danach ein Welterfolg wurde.

Mit pfiffigen Ideen brilliert immer wieder auch der Chor „Five Lines“ aus Osthofen. In der St. Laurentiuskirche hielt man einige Klassiker der modernen Liedliteratur parat. Die Bandbreite reichte von „Colours of my mind“ bis hin zu „Lemon tree“. Als Sahnehäubchen erwies sich der Solo-Auftritt des Tubisten Klaus-Dieter Schuster. Eine hervorragende Stimmbildung zeichnet den Männerchor der Chorgemeinschaft Flörsheim-Dalsheim aus. Unter dem Dirigat von Erwin Kroll zeigten die Sänger, dass „Mann“ auch in kleiner Besetzung qualitativ hochwertigen Chorgesang bieten und pflegen kann. Vor diesem Hintergrund dürfte seine „Hymne an die Zukunft“ vielversprechend sein, denn die Flörsheim-Dalsheimer können wirklich singen.

Den krönenden Abschluss des Konzertabends setzten schließlich „Moving Voices“. Der junge Chor des GV „Frohsinn“ sorgte dabei nochmals für Atmosphäre. Und zu guter Letzt gab es noch ein lautstark gefeiertes „Queen-Medley“. Birgit Michel, die Vorsitzende des GV „Frohsinn“, dankte allen beteiligten Chören mit bewegten Worten und sagte eine weiterhin gut-nachbarschaftliche Zusammenarbeit zu. Noch lange saßen die Sängerinnen und Sänger, am Ende unter den schattigen Bäumen vor der Gundheimer Pfarrkirche, beisammen, gönnten sich einen Dämmerschoppen und schmiedeten neue Pläne für die Zukunft.

Erschienen in der Wormser Zeitung am 05.08.2019