Die „Zuckerpuppe“ in Gundersheim
Von Bea Witt Erschienen am 06.05.2019 um 00:00 Uhr
Vier Chöre aus zwei Vereinen geben ein Konzert: Der MGV Liederkranz Gundersheim bastelte ein Programm für jeden Musikgeschmack. Die Zuhörer waren begeistert
GUNDERSHEIM – Unter dem Motto „4,2,1… – vier Chöre aus zwei Vereinen geben ein Konzert“ präsentierte der MGV Liederkranz 1872/1933 Gundersheim ein abwechslungsreiches Konzert in der gut besuchten Turnhalle. Die breit gefächerte Liedauswahl, von den jeweiligen Chorleitern am Piano begleitet, bot Ohrenschmaus für jeden Musikgeschmack.
Für gute Stimmung sorgten die beiden Moderatoren, Sascha Krause, Vorsitzender des MGV Liederkranz, und Christophe Lawall, deren originelle Sprüche reif für Fastnacht wären. Der Männerchor des MGV Liederkranz Gundersheim mit Chorleiter Dr. Matthias Lawall unterhielt mit Stimmungs- und Schunkelliedern zum Mitsingen wie „Jetzt kommen die lustigen Tage“ oder mit der witzigen Beschreibung des musikalischen Lebens eines Sängers im Männerchor.
Schmunzelnd klatschte das Publikum mit bei der „Zuckerpuppe“, einem Oldie der 1960er von Bill Ramsey, das der Männerchor der Harmonie Westhofen 1845 mit Dirigent Hermann Jehl zu Gehör brachte. Viel Applaus gab es für „Conquest of Paradise“ von Vangelis, die Melodie zum Film „1492“, der die Geschichte über die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus und deren Auswirkungen auf die Ureinwohner zum Inhalt hat.
Seine musikalische Vielfalt präsentierte Bellafonie, der 2005 gegründete Pop- und Gospelchor des MGV Liederkranz mit Chorleiter Uwe Peter. Es erklang der melancholische Song „Wunder gescheh’n“ von Nena, gefolgt vom Abba-Hit „Super Trouper“ oder „Nothing else matters“ von Metallica, das Markus Schwenn mit der Geige begleitete. Verdienten Beifall gab es für das gelungene „Only You“ von den Flying Pickets.
Das Repertoire von sing@harmonie Westhofen liegt bei Rock und Pop, was der 2011 gegründete Chor bei der Veranstaltung unter Beweis stellte. Stimmgewaltig, temperamentvoll und mit fröhlicher Ausstrahlung präsentierten die rund 50 Sängerinnen und Sänger, begleitet von Gitarren, Canjon (Kistentrommel) und Chorleiter Eckhard Schwöbel am Piano, mitreißenden Rhythmus, unter anderem „Mighty Quinn“ von Manfred Mann, bei dem fröhlich im Saal mitgesungen wurde. Ein Sahnehäubchen war die sehr gelungene Chorversion „Music was my first Love“ von John Miles. Dafür gab es Jubelrufe und lange anhaltenden Applaus vom Publikum.
Highlight des Abends waren die gemeinsamen Darbietungen von Bellafonie und sing@harmonie. Beeindruckend war der Song „Afrika“ von Toto, bei dem vor Beginn des Gesangs die Geräusche des Dschungels oder von Regengüssen mit den Händen gemacht wurden. Viel Begeisterung fanden „The longest Time“ von Billy Joel mit gelungenen Soli von Markus Bickel, Sänger bei sing@harmonie und Uwe Peter von der Bellafonie und „We are the World“, ein Lied für Afrika aus dem Jahr 1985, das von Michael Jackson und Lionel Richie geschrieben wurde. Am Ende des unterhaltsamen Samstagabends sah man ein begeistertes Publikum, das noch Zugaben einforderte.
erschienen in der WZ 06.05.2019